Die Zitronensaftkur von Brunhild Zechelius

Die Zitronensaft-Kur ist für den gesunden Menschen eine sinnvolle und natürliche Methode, den Körper bei gutem Wohlbefinden und voller Leistungsfähigkeit von belastenden Schlacken und Fettpolstern zu befreien.

Bei der Durchführung der Zitronensaft-Kur können keine gesundheitlichen Schädigungen auftreten, da der Körper mit allen notwendeigen Nährstoffen versorgt, der Stoffwechsel unterstützt und vergrößert wir.

Auch für kranke und geschwächte Menschen ist sie unter Kontrolle eines naturheilkundigen Arztes oder Heilpraktikers in vielen Fällen sehr zu empfehlen. Durch die gründliche Entschlackung und Abbau überflüssiger und belastender Fettgewebe, verbessert man den Allgemeinzustand und erreicht eine gute Basis zur Weiterbehandlung.

Nachdem einige Stimmen laut werden, dass die Zitronensaftkur keine ausgewogene Ernährung sei, muss folgendes erläutert werden:

Die Zitronensaft-Kur ist keine ausgewogene Ernährungsform, sondern eine Saft-Fasten-Kur, die über einen befristeten Zeitraum durchgeführt wird. Sie regt den Körper an, sich zu reinigen und von allen überflüssigen, belastenden Ablagerungen und Fetten u befreien. Diese haben sich meist schon über Jahre, durch falsche Ernährungs- und Lebensweise angesammelt und da der Körper sie nicht „freiwillig“ ausscheidet, muss er durch sinnvolles Fasten (1-2 mal pro Jahr) dazu angeregt werden. Dazu eignet sich die Zitronen-Saft-Kur aufgrund ihrer Zusammensetzung besonders gut. Abgesehen davon, dass in dieser Zeit auf Genussgifte wie Alkohol, Zucker usw. verzichtet wird. Das Fasten ist in der Natur ein vollkommen natürlicher Vorgang und in allen großen Weltreligionen ein fester Bestandteil körperlicher und geistiger Reinigung. Nur in unserer heutigen Zeit meint man, alles schematisieren und den Menschen nach so genannten wissenschaftlichen Erkenntnissen programmieren zu müssen.

Doch auch die fortgeschrittene Wissenschaft (das gilt auch für die Ernährungswissenschaft) kann immer nur ein Teil des Ganzen erfassen und aus diesem Grund sollte man geltende Naturgesetze nicht missachten.

Brunhild Zechelius
Dipl. Oecotrophologin
(Ernährungswissenschaftlerin)
Heilpraktikerin

Ablauf der Zitronensaft-Kur

Damit die Zitronensaft-kur auch ein voller Erfolg wird, ist es jedoch wichtig, sich genau an die Anordnungen der Zitronensaft-Kur (s. Tagesplan) zu halten (besonders: Aureichende Flüssigkeitszufuhr, gutes Abführen); Fehler machen sich sofort mit Unwohlsein und Gewichtsstillstand bemerkbar.

Beim Ablauf der Zitronensaft-Kur kann es zu einigen Reaktionen kommen, die hier erläutert werden sollen:

Der Ablauf sieht im allgemeinen wie folgt aus:

1.-2. Tag:
Gutes Wohlbefinden, evtl. etwas Hungergefühl. Bei ca. 50 % leichte Kopfschmerzen, die jedoch höchstens einen Tag dauern. Leichtes Frieren.

3.-5. Tag:
Größtenteils Wohlbefinden, bei vollkommen gesunden Teilnehmern keine Beschwerden. Ei Patienten mit Schwächen oder Erkrankungen im Organismus kommt es zu leichten bis schweren Symptomverstärkungen, die jedoch meist nur einen Tag Beschwerden verursachen , dann verschwinden und auch nicht wieder auftreten. Es ist festzustellen, dass die Beschwerden um so stärker sind, je gravierender die Störungen im Organismus gewesen waren. Bemerkenswert ist, dass häufig mit Rückgang der Beschwerden gegenüber zu Beginn der Kur auch eine deutliche Besserung im Organismus festzustellen ist.

6.-10. Tag:
Großes Wohlbefinden, selten Hungergefühle, nur noch vereinzelt Beschwerden, volle Leistungsfähigkeit, Verbesserung des Allgemeinzustandes.
Auch Sie werden überrascht sein, wie gut es Ihnen während der Kur und vor allen Dingen danach geht.

Leistungsfähigkeit: Sie steigert sich zusehens, besonders in der 2. Hälfte der Kur. Sie können ihren Beruf und Ihre normale tägliche Arbeit ohne weiteres durchführen. Viele werden bemerken, dass auch „Schwung und Elan“ wieder zunimmt und die Stimmungslage sich zusehends verbessert.

Erfreuliche Nebenwirkungen: sind weiterhin, dass häufig vorher regelmäßig eingenommene Schmerzmittel, Schlaftabletten, Abführmittel u.ä. nicht mehr gebraucht werden oder zumindest stark eingeschränkt werden können.

Auf Medikamente, Abfährmittel, Vitaminpräparate, u.a.m. sollte, soweit möglich, verzichtet werden.

Die Verdauung bereitet mit Hilfe von Blutreinigungstees und Glaubersalz keine Beschwerden. Selbst bei starker Obstpation (Verstopfung) wird ein ausreichender Stuhlgang bewirkt, so dass der Darm gut gereinigt wird. Deshalb eignet sich die Kur auch für Menschen mit Verstopfung, da der Darm sich nach der Reinigung wieder sehr gut regenerieren lässt.

Das tägliche Abführen stellt mit den wichtigsten Punkt der Zitronensaft-Kur dar, denn alle Schadstoffe, deren sich Ihr Körper entledigt, müssen Ihren Körper auch tatsächlich verlassen und dürfen sich nicht anderswo wieder ablagern.

Die Gewichtsabnahme: erfolgt bei den meisten Menschen kontinuierlich, wobei festzustellen ist, dass ein Gewichtsstillstand am Tag der Beschwerden (falls welche auftauchen) oder am Tag danach eintreten kann.

Krankheitssymptome: können sich, falls Sie irgendwelche chronischen Leiden haben, während der Kur vorübergehend verstärken. Nach der Entschlackung geht es Ihnen jedoch besser als zuvor.

Wichtig: Es können nur vorhandene Erkrankungen oder Schwächen reagieren – gesunde Gewebe werden nicht angegriffen!

Zungenbelag: Während der Zitronen-Saft-Kur belegt sich aufgrund des Reinigungsprozesses Ihre Zunge. Der Belag (zuerst weiß – dann gelbbraun) steigert sich bis zum 4.-5. Tag und baut dann erfahrungsgemäß langsam wieder ab. Da erst nach Abschluss des Reinigungsprozesses die Zunge wieder glatt und rosig ist, ist sie ein guter Maßstab – wieweit Ihre Entschlackung fortgeschritten ist. Meist ist die Reinigung am 10. Tag (deshalb die 10 Tage Zitronen-Saft-Kur) abgeschlossen. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie die Kur noch mal bis zu 10 Tagen verlängern oder sie zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen.

Einkauf

Zitronensaft-Kur:
30/ 40 Zitronen (unbehandelt)
2 l Ahornsirup
50 g Cheyennepfeffer
100 g Blutreiningstee
Pfefferminztee
100 g Glaubersaltz/ Meersalz

Vorbereitungs- und Aufbautage:
Knäckebrot
Butter
Quark
100 g Vollwert-Reis
1 kg Äpfel
6 Orangen
2,5 l Orangensaft
Obst nach Wahl
Gemüse nach Wahl
200 g Wurzeln

Die Zitronen-Saft-Kur

Kur-Dauer:

1 Vorbereitungstag, um den Körper auf die Kur einzustellen

10 Zitronen-Saft-Tage (evtl. auch mehr), ausschließlich flüssige Nahrung

2 Aufbau-Tage, um den Körper wieder an feste Nahrung zu gewöhnen.

Vorbereitungs-Tag:
Morgens: Tee, Kaffee
1 Scheibe Vollkorn-Knäckebrot
5 g (1 Tl) Butter
Quark

Vormittag: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Mittag: 40 g Vollwert-Reis (ohne Salz kochen)
250 g gedünstete Äpfel oder Apfelmus

Nachmittag: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Abend: 1 Scheibe Vollkorn-Knäckebrot
5 g (1 Tl.) Butter
Quark

½ l Blutreinigungstee

Zubereitung der Zitronensaft-Kur

Der folgende Tagesplan gilt für alle 10 Tage der Zitronen-Saft-Kur

Tagesplan

Morgens: (je nach Tagesablauf auch abends)
Ca. 1 TL Glaubersalz
In einem großen Glas warmen Wasser auflösen oder in wenig warmen Wasser auflösen und ein großes Glas Wasser hinterher trinken.

Im Laufe des Tages: (mindestens alle 2 Stunden)
6 – 12 Gläser Zitronen-Ahorn-Getränk
Pro Glas: ½ frisch ausgepresste Zitrone
(ca. 2-3 EL Saft)
1-2 EL Ahornsirup Grad C
1 Prise Cheyennepfefferverrühren und mit warmen oder kalten Wasser (mind. ¼ l ) auffüllen.

Zwischendurch: Pfefferminz-Tee (ca. 1l)
Mineralwasser
(nie länger als 1 Std. Pause zwischen dem Trinken!!)

Abends: ca. ½ l milden Blutreinigungstee

Wichtig: – Es müssen pro Tag mindestens 3 Liter Flüssigkeit aufgenommen werden!!
– Während der Kur keine andere Nahrung zu sich nehmen !!

TIP: Sie brauchen nicht jedes Mal das Zitronen-Ahorn-Getränk oder die Tees frisch zubereiten – Wenn Sie zu wenig Zeit haben, bereiten Sie morgens alles für den ganzen Tag vor und halten es in Thermos-Kannen frisch.

Aufbau-Tage

1.Tag:

Morgens: ¼ l Zitronen-Ahorn-Getränk
1 Apfelsine

Vormittag: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Mittag: ¼ l Zitronen-Ahorn-Getränk
1 Apfelsine

Nachmittag: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Abend: ¼ l Zitronen-AhornGetränk
1 Apfelsine

Spät: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Zwischendurch: Pfefferminztee
Blutreinigungstee
Mineralwasser

2. Tag:

Morgens: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)
1 Apfel/ 1 Banane

Vormittag: 1 Apfelsine

Mittag: Apfel-Möhrenrohkost mit Zitronensaft und Ahornsirup

Nachmittag: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Abend: Obstsalat nach Wahl mit Zitronensaft und Ahornsirup

Spät: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Zwischendurch: Pfefferminztee
Blutreinigungstee
Mineralwasser

3. Tag:

Morgens: 1 Vollkornknäcke
1 Apfelsine

Vormittags: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Mittags: leichte Gemüsebrühe mit Vollwertreis

Nachmittag: ¼ l Orangensaft (frisch gepresst)

Abend: leichte Gemüsebrühe mit Vollwertreis

Zwischendurch: Pfefferminztee
Blutreinigungstee
Mineralwasser

(Anmerkung von mir – Michaela:
Ich habe auch schon mal nach dieser Reinigungskur die Meditationskur (siehe unter „Kräutergarten“ in der Hexenecke) im Anschluss gemacht. Somit ist der Einstieg zur normalen Ernährung einfacher und man setzt nicht gleich wieder so viele Schlacken an; erfahrungsgemäß hat man ja nach jeder Kur – egal zu welchem Zweck – einen Heißhunger auf alles)

Die Schmusegeschichte

Vor langer Zeit lebten die Menschen auf dieser Welt zufriedener und glücklicher als heute. Jedem wurde damals bei der Geburt ein kleiner und warmer Sack mit auf den Lebensweg gegeben. In diesem Sack befanden sich unzählige warme Schmuser, die jeder seinen Mitmenschen verschenken konnte, wann es ihm beliebte. Die Nachfrage nach diesen Schmusern war groß, denn wer einen geschenkt bekam, fühlte sich am ganzen Körper wohlig warm liebkost. Wenn einer ausnahmsweise einmal zuwenig Schmuser geschenkt bekam, lief er Gefahr, sich eine schlimme Krankheit einzuhandeln, die Verschrumpelung, Verhärtung und sogar zum Tode führen konnte.

Aber zum Glück war es damals leicht, Schmuser zu bekommen. Immer wenn einem danach war, konnte man auf einen anderen zugehen und um einen Schmuser bitten. Der andere holte selbstzverständlich einen aus seinem Sack und sobald man sich diesen Schmuser zum Beispiel auf die Schulter gelegt hatte, fühlte man sich wohl und bekam ein rundum gutes Gefühl. Die Menschen erbaten oft Schmuser voneinenader und da sie auch friegiebig verteilt wurden, war es kein Problem, genügend davon zu bekommen.

Alle Menschen fühlten sich die meiste Zeit wohl, glücklich und liebgehabt, bis eines Tages eine Hexe darüber sehr böse wurde. Sie hatte nämlich einen großen Vorrat an Tinkturen und Salben für diejenigen, die tatsächlich einmal krank wurden, doch brauchte kaum jemand ihre Mittel. Sie begann deshalb den Menschen einzureden, daß ihnen die Schmuser bald ausgehen werden, wenn sie weiter so freigiebig damit sind. Und die Menschen glaubten ihr seltsamerweise.

Sie fingen an, über ihre Schmuser zu wachen und nicht mehr so großzügig damit umzugehen. Viele beobachteten neidisch ihre Mitmenschen, wenn diese anderen einmal einen Schmuser schenkten, wurden oft böse und machten ihnen Vorwürfe. Diese wollten ja ihren Eltern, Kindern und Partnern nicht wehtun und bemühten sich, anderen keine Schmuser mehr zukommen zu lassen. Die Kinder lernten das schnell von ihren Eltern: Sie merkten, daß es scheinbar falsch ist, seine Schmuser all denen zu verschenken, die danach Lust hatten.

Obwohl immer noch jeder in seinem Sack genügend Schmuser fand, holten die Menschen immer seltener einen hervor. Die Folgen waren schrecklich: Immer weniger Menschen erhielten die Schmuser, die sie brauchen, immer mehr fühlten sich nicht mehr warm, glücklich und liebkost. Viele wurden krank und eingie starben gar an Schmusermangel. Die Hexe konnte jetzt viele Arzneien verkaufen, merkte aber bald, daß sie gar nicht zu helfen schienen. Natürlich wollte sie auch wieder nicht, daß die Menschen starben, wer sollte denn dann ihre Mittelchen kaufen?

Sie erfand also etwas neues:
Kalte Fröstler

Sie verkaufte jedem einen Sack mit kalten Fröstlern. Die Fröstler sahen genauso aus wie die Schmuser, nur gaben sie den Menschen kein warmes und liebkosendes Gefühl, sondern ein kaltes, fröstelndes. Aber sie ließen immerhin die Menschen nicht mehr verschrumpeln und sterben.

Wenn jetzt jemand einen warmen Schmuser haben wollte, konnten ihm die Leute, die Angst um ihren Schmuservorrat hatten, statt dessen einen Fröstler anbieten. Oft gingen zwei Menschen aufeinander zu in der Hoffnung, vom anderen einen Schmuser zu bekommen, doch dann überlegte es sich der eine oder andere nochmal, und am Ende gaben sie sich nur kalte Fröstler. Zwar starben kaum noch Menschen an Schmusermangel, weil sie ihn einigermaßen mit Fröstlern ausgleichen konnten, aber die meisten fühlten sich nicht mehr wohl, liefen verbittert und vom Leben enttäuscht umher.

Schmuser waren ungeheuer wertvoll geworden: Eltern ermahnten ihre Kinder, sich genau zu überlegen, wem sie einen Schmuser geben, Paare wachten eifersüchtig über den Schmuservorrat des anderen, Kinder neideten ihren Eltern die Schmuser, die sich diese gegenseitig gaben. Früher waren oft viele Menschen in Gruppen zusammengekommen, ohne sich darum zu kümmern, wer wem Schmuser schenkte. Jetzt schlosssen sich alle zu Paaren zusammen und behielten mißtrauisch ihre Schmuser für sich.

Wer versehentlich oder weil er gerade Lust dazu hatte, einmal einem anderen einen Schmuser gab, fühlte sich auch gleich danach schuldig, weil er wußte, daß ihm sein Partner das übelnehmen würde. Und wer keinen freigiebigen Partner finden konnte, mußte sich Schmuser kaufen, wenn er welche wollte, und für das Geld Überstunden machen. Einige Leute wurden irgendwie beliebter als die anderen und bekamen eine Menge Schmuser, ohne selber welche hergeben zu müssen. Sie verkauften dann ihre Schmuser zu hohen Preisen.

Ein paar ganz raffinierte Menschen hatten eine Idee: Sie sammelten kalte Fröstler, die ja recht billig und in großen Mengen zu haben waren und verkauften sie für viel Geld als warme Schmuser. Diese scheinbar warmen und flauschigen Schmuser waren in Wirklichkeit nichts weiter als Plastikschmuser oder Schmuserimitationen und schufen noch mehr Probleme.

Sie hinterließen nach ihrem Gebrauch das Gefühl, etwas verpaßt zu haben, machten regelrecht süchtig danach, immer wieder und immer mehr davon zu kaufen. Viele starben schließlich, weil sie einfach zuviel Plastikschmuser verbraucht hatten. Über diese Süchtigen regten sich zwar die „normalen“ Menschen furchtbar auf, aber sie konnten weder die Plastikschmuser aus der Welt schaffen noch das Bedürfnis danach.

Allzuoft passierte es, daß sich zwei Menschen trafen um warme Schmuser auszutauschen um ein gutes Gefühl zu bekommen, benützten aber dafür Plastikschmuser. Nach den ersten Minuten oder Stunden spürten sie dann, daß ihnen nur ein kaltes, fröstelndes und leeres Geüfhl geblieben war, das sie so schnell wie möglich wieder loswerden wollten. Deshalb kauften sie so schnell wie möglich neue und gerieten in einen Kreislauf, aus dem sie alleine niemals herausfinden konnten.

Überhaupt gab es in dieser Zeit viel Verwirrung unter den Menschen. Keiner fand sich mehr zurecht, wie es früher gewesen war. Und alles nur, weil die Hexe ihnen eingeredet hatte, es gäbe nicht genügend warme Schmuser!

Vor kurzem kan nun eine Frau zu uns, die offensichlich noch nichts von der Hexe gehört zu haben scheint. Sie sorgt sich überhaupt nicht um ihren Schmuservorrat und verteilt sie so freigiebig, wie niemand sonst, sogar ohne darum gebeten zu sein. Man nennt sie die Hieppiefrau.

Die Erwachsenen waren anfangs sehr verärgert, gibt doch diese Frau den Kindern die fixe Idee, es gäbe immer genügend Schmuser in ihren Säcken. Die Kinder mögen diese Frau sehr und lernen langsam wieder, daß es immer ausreichend Schmuser geben wird. Doch die Erwachsenen sind schon so verhärtet und festgefahren in ihren Vorstellungen, daß sie die Botschaft der Hieppiefrau nicht begreifen.

Jetzt wird sogar ein Gesetz erlassen, das den verschwenderischen Gebrauch von Schmusern unter Strafe stellt. Es soll die Kinder davor schützen, ihre Schmuser zu vergeuden. Zum Glück kümmern sich nicht alle Kinder um dieses Gesetz und wir können hoffen, daß auch die Erwachsenen sich langsam wieder an die Zeit erinnern, in der sich jeder wohl und liebgehabt fühlte, weil es warme Schmuser in Hülle und Fülle gab.

Werden wir endlich wieder damit beginnen, so viele Schmuser zu verschenken, wie jeder braucht?

Fangen wir doch heute schon damit an, sooft wie möglich in unseren Schmusersack zu greifen!!!!!!

Zum Nachdenken

Im Bauch einer schwangeren Frau waren einmal drei Embryos.
Einer davon ist der kleine Gläubige, einer der kleine Zweifler und einer der kleine Skeptiker.

Der kleine Zweifler fragt: Glaubt ihr eigentlich an ein Leben nach der Geburt?
Der kleine Gläubige: Ja klar, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir dann stark genug sind für das, was uns erwartet.

Der kleine Skeptiker: Blödsinn, das gibt es doch gar nicht, wie soll denn das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?

Der kleine Gläubige: Das weiß ich auch nicht so genau. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.
Der kleine Skeptiker: So ein Quatsch! Herumlaufen geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem geht das gar nicht, dass es ein Leben nach der Geburt gibt, weil die Nabelschnur ja jetzt schon viel zu kurz ist.

Der kleine Gläubige: Doch es geht bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.

Der kleine Skeptiker: Es ist noch nie einer zurückgekommen von nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben ist eine einzige Quälerei. Und dunkel.

Der kleine Gläubige: Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen.

Der kleine Skeptiker: Mutter?! Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?

Der kleine Gläubige: Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.

Der kleine Skeptiker: Ach hör doch auf! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas gemerkt, also gibt es sie auch nicht.

Der kleine Gläubige: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören… oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt. Ich glaube auf jeden Fall, dass unser eigentliches Leben erst dann beginnt…