Route: Schweden – Norwegen – Lofoten – Lappland

Dieter erzählt wie einfach das schwedische Gesundheitssystem ist. Du bist krank, du gehst zum Arzt und bezahlst die Rechnung selbst, bis zu einen Grenzwert von 900,-Euro im Jahr. Was darüber ist, zahlt der Staat. Und er schwärmt auch von der Hilfsbereitschaft der Schweden als sie hier angekommen sind. Dieter und Silvia, beide um die Fünfzig, sind letztes Jahr mit ihren drei Hunden vom Schwarzwald hierher nach Kornsj?garden – Nordschweden ausgewandert ohne ein Wort schwedisch zu sprechen und betreiben jetzt ihren eigenen Campingplatz. Nebenher f?hren sie noch ein kleines Lokal, wo Dieter – ein passionierter Hobbykoch – unter anderem badisches Sch?ufele und Vesperplatten anbietet. Ein wirklich idyllisches Pl?tzchen haben die beiden hier gefunden. Nach zwei Tagen Campingplatzaufenthalt, zum W?sche waschen und wieder mal richtig ?die Bude saubermachen?, ziehen wir weiter durch die W?lder des Nordens.

... Waelder, Fluesse und Seen

... Waelder, Fluesse und Seen

Gr?n in allen Schattierungen bestimmt ab sofort wieder unseren Reisealltag. Wir fahren vom Bottnischen Meerbusen der schwedischen Nordk?ste bis zum Nordmeer an die norwegische Nordwestk?ste. 500 Kilometer nichts als W?lder, Fl?sse und Seen.

... irgendwo in Schweden

... irgendwo in Schweden

Unmengen von M?cken besuchen uns meist in den Abend- u. Morgenstunden. Es gibt Tage da ertr?gt man sie und sie stechen nur wenig, dann wiederum gibt es Tage, da fressen sie uns regelrecht auf. Selbst die Rentiere ergreifen in den Sommermonaten die Flucht vor den ?Blutsaugern? und ziehen in die Berge oder an die K?ste. Der Blutzoll f?r die Sch?nheit des Nordens ist eben hoch.

... da hilft auch kein Mueckenspray

... da hilft auch kein Mueckenspray

Daf?r werden wir auch ab und zu mit einer Tierwelt entsch?digt, die uns etwas friedlicher gesinnt ist. Auf den Hochebenen k?nnen wir des ?fteren grasende Rentiere beobachten. Sie geh?ren zur Familie der Hirsche, sind jedoch kleiner als ihre Verwanden in Mitteleuropa.

... Rentiere

... Rentiere

Wir nehmen die E 12 bis Fosnacken und entscheiden uns dann f?r eine Nebenstrecke. Irgendwann geht die Teerdecke in Schotter ?ber. Eine staubige Angelegenheit welche sich die letzten 200 Kilometer bis zur norwegischen Grenze hindurchzieht. Kein Grenzposten, kein Schild, nichts. Pl?tzlich haben wir wieder eine Teerdecke unter den Reifen. Kaum sind wir in Norwegen angekommen, l?sst sich auch der K?nig des Nordens blicken. Direkt neben der Stra?e, drei fressende Elche. Sie lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Und so k?nnen wir Heinz doch noch das versprochene Elchfoto nachsenden.( Heinz, garantiert kein Zoo-Bild!)

... der Koenig des Nordens

... der Koenig des Nordens

Gegen Abend erreichen wir dann die K?ste am Nordmeer und genie?en nach f?nf Tagen ?Waldleben? freien Blick aufs Meer.

... endlich wieder Weitsicht

... endlich wieder Weitsicht

Zum ersten Mal auf unserer Reise werden die Temperaturen unertr?glich. Dieses Klima kennen wir eigentlich nur aus Filmen ?ber Afrika oder zuletzt von Erz?hlungen aus den Telefonaten die wir nach Deutschland f?hrten. Und das ganze h?lt schon volle f?nf Tage an. Der VW-Bus wird zur Sauna. Tags?ber suchen wir uns meist ein schattiges Pl?tzchen zur Abk?hlung.

... Abkuehlung im Gebirgsbach

... Abkuehlung im Gebirgsbach

Mit der st?ndigen Helligkeit hier oben kommen wir gut zurecht. Meist gehen wir gegen 2.00 Uhr oder 3.00 Uhr in die ?Koje? und stehen gegen 8.00 Uhr wieder auf der Matte. Der K?rper stellt sich relativ schnell um und fordert auch nicht den sonst gewohnten Schlaf. Wir fahren weiter ?ber Mo i Rana, einer h?ssliche Industriestadt, wo wir eine Bekannte von Michaela besuchen und nehmen dann weiter Kurs in Richtung Lofoten. Wir haben bereits den Polarkreis passiert. Ein Schild ? Welcome to the Arctic? weist uns darauf hin. Aber keiner von uns beiden h?tte gedacht, dass es in der Arktic so hei? ist. Die Hitze h?lt an. Gegen 0.15 Uhr erreichen wir mit dem F?hrschiff die Lofoteinsel Moskenesoya. Die Inselkette der Lofoten reicht weit ins Nordmeer hinaus. Die Berge steigen direkt aus dem Meer empor und sind mit ihrem zackigen Profil mit nichts zu vergleichen.

... im Hintergrund die Berggipfel der Lofoten

... im Hintergrund die Berggipfel der Lofoten

Hier trifft man vom Angler bis zum Bergsteiger, alles. Seit unserem letzten Besuch vor sieben Jahren hat sich in Sachen Verkehrsnetz einiges getan. Es wurden Tunnels und neue Stra?en gebaut. Dies wurde aber auch n?tig da der Touristenverkehr enorm zugenommen hat. Die f?nf gr??ten Inseln sind mit Br?cken oder unterirdischen Meerestunneln verbunden. Um die kleineren und abgelegeneren Inseln zu besuchen kann man das gut ausgebaute F?hrennetz nutzen.

... Haueser erleuchten in der Mitternachtssonne

... Haueser erleuchten in der Mitternachtssonne

Der winterliche Kabeljaufang hat nach wie vor eine gro?e wirtschaftliche Bedeutung. Aus ganz Norwegen kommen die Fischer und wohnen dann in den Rorbuer, so werden hier die Fischerh?tten genannt, die auf Pf?hle ?bers Wasser gebaut sind. Im Sommer werden diese dann an die Touristen vermietet.

... Fischerhuetten auf Sakrisoy

... Fischerhuetten auf Sakrisoy

Auch wir packen zum erstenmal unsere Angeln aus, nachdem man uns gesagt hat,
?Hier f?ngt jeder Blinde einen Fisch? , so gut bei?en sie hier. Gen?gend Ausdauer haben wir mitgebracht, nur die Fische kommen nicht .Aus frischem Grillfisch wird heute leider nichts. So holen wir uns ersatzweise Grillsteaks aus dem Supermarkt

... Tageswechsel auf Moskenesoya

... Tageswechsel auf Moskenesoya


Thomas, ein Regensburger Motorradfahrer den wir gestern kennenlernten, schaut nochmals zu einem netten Ratsch zum Morgentee vorbei und berichtet Interessantes aus unserer alten Heimat, bevor sich unsere Wege wieder trennen ( ?Thomas, wir hoffen Du bist wieder heil zuhause angekommen? ).

Thomas Bartsch aus Laub bei Regensburg auf Besuch zum Morgentee

Thomas Bartsch aus Laub bei Regensburg auf Besuch zum Morgentee

Unser Gejammer k?nnen die Wetterg?tter wohl nicht mehr ertragen. So schicken sie uns nach sechs Tagen Hitze das n?chste Extrem. Seit Tagen regnet es ununterbrochen und der Wind kommt aus allen Richtungen. Dazu kommt noch die K?lte und der Nebel. Uns wird wieder mal klar, wie abh?ngig man mit einem mobilen Zuhause vom Wetter ist. Eine ?hnliche Schlechtwetterphase haben wir noch bestens von den Shetland Inseln in Erinnerung.

... auf Vestvagoy

... auf Vestvagoy

Karen eine Norwegerin die seit ?ber 30 Jahren in Schweden lebt, haben wir auf der ?berfahrt zu den Lofoten kennengelernt. Sie ist auf der Lofoteninsel Vaeroy aufgewachsen und besucht ihre Mutter und Geschwister. Sie hat uns zum Kaffee nach Vaeroy eingeladen. Vaeroy ist die vorletzte Insel in der Lofoten-Inselkette und nur per Schiff oder Hubschrauber zu erreichen.

... bezaubernde Bergwelt / auf Moskenesoya

... bezaubernde Bergwelt / auf Moskenesoya

Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Nach tagelangem Warten auf eine bessere Wetterlage geben wir nun auf und sagen den Besuch bei Karen ab. Die Wettervorhersage f?r die n?chsten Tage bringt keine wesentliche ?nderung. So beschlie?en wir die Lofoten zu verlassen und machen uns wieder auf den Weg in die W?lder des Nordlands, wo wir hergekommen sind. Unser n?chstes Ziel ist Lappland, welches sich ?ber die vier L?nder Norwegen, Schweden, Finnland und die russische Kola-Halbinsel ausdehnt. Von den Ureinwohnern Nordeuropas leben heute noch ca.70 000 ?ber die vier L?nder verteilt. Sie selbst nennen sich Sami, Samit oder Sameh ( zu deutsch: Samen) und ihr Land Sapmi. Sagt man zu einen Samen Lappen, ist das f?r ihn eine Beleidigung.

... Sami-Maedchen in ihrer Tracht

... Sami-Maedchen in ihrer Tracht

Die Rentierzucht hat nach wie vor eine gro?e Bedeutung in Lappland.
Nur noch wenige Samen wohnen und leben noch wie ihre Vorfahren im Lavvu (Zelt) und ziehen mit den Rentierschlitten mit den Herden mit.

... Lavvu, das Zelt der Samen

... Lavvu, das Zelt der Samen

Der heutige samische Rentierz?chter ist l?ngst mit Motorschlitten und Handy ausger?stet. Beim Zusammentrieb der gro?en Herden werden nicht selten Helicopter eingesetzt.
Rentierfelle und das Kunsthandwerk der Samen kann man an den gro?en Fernstra?en erwerben, wo sie extra in den wenigen Sommermonaten f?r die Touristen mit Ihren Zelten stehen. Auch ihre Tracht tragen sie immer seltener; meistens nur noch an Feiertagen oder bei besonderen Anl?ssen. Ausnahmen best?tigen die Regel. In Kautokeino haben wir gestern beim Einkaufen im Supermarkt zwei Frauen in ihren Trachten angetroffen.

... unterwegs in Lappland

... unterwegs in Lappland

Nun soviel aus Sapmi oder Lappland.
Das wars wieder mal von uns, bis demn?chst !!!

Raimund und Michaela