Es geht wieder weiter

Hallo ihr Lieben,
lang lang ist es her, dass wir den letzten Reisetagebucheintrag geschrieben haben. Aber wir waren das letzte Jahr auch nicht unterwegs. Wir haben beide gearbeitet um wieder das Geld einzufahren, welches uns durch den Einbruch in Neuanschaffungen abhanden gekommen ist. Jetzt aber ist es soweit. Es geht wieder weiter.
Aber zuerst mal ein kurzer Überblick, über das was das letzte Jahr so alles passiert ist.
Nachdem wir also wieder in Pfreimd waren, habe ich, Michaela auf diversen Messen gearbeitet, während Raimund sich um die Verbesserung und Umbauarbeiten des Busses bzw. auch einen Umbau am Haus seiner Eltern vorgenommen hat. Für den Winter bin ich dann in die Schweiz zum Arbeiten in meinen erlernten Beruf. Das Haus in dem ich gearbeitet habe, in Grüsch nähe Landquart (auf den Weg nach Davos gelegen), ist ein wunderschönes altes Patrizierhaus mit einem Pächterehepaar, welche mittlerweile zu meinen Freunden geworden sind. Jutta aus Österreich, die Küchenchefin und Peter aus der Schweiz, der „Allrounder“ haben mir das Arbeiten in ihrem 16 Punkte Restaurant zum Erlebnis gemacht.

... Peter und Jutta

... Peter und Jutta

Es war ein wunderschönes wenngleich auch teilweise sehr hartes Arbeiten. In meiner Freizeit bin ich viel auf die Berge und in der Umgebung gewandert. Ich habe es in vollen Zügen genossen und die Zeit bis Ende April verging wie im Flug.

...Winterlandschaft bei Grüsch

...Winterlandschaft bei Grüsch

Wieder zurück machten Raimund und ich Kassensturz und stellten fest, dass es wohl besser wäre, noch ein paar Monate Arbeit anzuhängen bevor es tatsächlich dann weitergehen sollte. Also was tun. Tja die Frage stellte ich auch Wolfgang, einem Freund von uns, mit welchem ich bei Grand Circle Travel gearbeitet hatte. Wolfgang arbeitete seit zwei Jahren bei einer anderen Firma und meinte nur, meld dich doch dort mal, die suchen Leute. So kam ich dann zu der Firma, für welche ich den gesamten Sommer über gearbeitet habe. Dieses Mal nicht als Reiseleiterin sondern als Kreuzfahrtdirektorin. Bei meinem Vorstellungsgespräch in Wien sagte mein Chef nach nur fünf Minuten zu mir: „Könnten Sie nächste Woche in Russland auf einem unserer Schiffe, der MS Surikov anfangen?“ Ich, na klar!!
Russland, ich dorthin, Hammermässig, einfach genial!

... Willkommen in Moskau

... Willkommen in Moskau

Ohne Russischkenntnisse und Kenntnisse der Strecke ging es dann gleich die nächste Woche nach Moskau. War das ein Gefühl! Komisch, erschreckend, aufregend und trotz allem wunderbar. Fast zwei Monate war ich dort, in denen ich das Land, die Menschen, die Sprache und die Lebensweise ein wenig kennenlernen durfte.

... Russisch-Karelien, ein Dorf unterwegs

... Russisch-Karelien, ein Dorf unterwegs

Mit Tränen in den Augen verließ ich dieses wunderbare Land. Doch wird dies sicher nicht mein letztes Mal in Russland gewesen sein, irgendwann werde ich meine Freunde – die meisten aus Rostov van Dom im Süden Russlands – dort wieder besuchen. Die Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg auf der Wolga, Onegasee, Lagadosee und Neva kenne ich jetzt auf alle Fälle sehr gut.

... Freunde und Arbeitskollegen auf der MS Surikov

... Freunde und Arbeitskollegen auf der MS Surikov

Danach ging es dann kurz nach Pfreimd um Raimund wieder mal zu sehen bevor es nur eine Woche später wieder auf die MS Rembrandt ging, ein kleines Flußkreuzfahrtschiff welches auf den Flüssen Europas fährt. Diese Strecken kannte ich ja fast alle, da ich diese bei meiner alten Firma gefahren bin. Zweieinhalb Monate ohne Unterbrechung arbeitete ich auf der MS Rembrandt und habe es wirklich genossen. Die Arbeit machte mir sehr viel Spaß, auch wenn der Arbeitstag im Durchschnitt 14 Stunden hatte.

... mit der MS Rembrandt auf der Mosel unterwegs

... mit der MS Rembrandt auf der Mosel unterwegs

Da ich bis 2004 ausschließlich mit amerikanischen Gästen gearbeitet habe war es sehr interessant für mich, nun mit deutschsprachigem Publikum zu arbeiten. Viele interessante Menschen habe ich kennengelernt und viele Erfahrungen für mich privat sowie auch beruflich gemacht.

... beim Kapitänsdinner

... beim Kapitänsdinner

Zwischendurch hatte Raimund mal richtiggehend „Heimweh“ nach Schottland bekommen. Da Wolfgang schon immer mal Schottland besuchen wollte und es bisher nur aus Büchern und den Fernsehen kannte, unternahmen beide mit Zelt und Rucksack einen Kurztrip dort hin. Seitdem ist auch Wolfgang von der keltischen Krankheit infiziert.

 ... Zeltlager in den schottischen Highlands

... Zeltlager in den schottischen Highlands

Raimund hatte mittlerweile weitere Umbauarbeiten am VW-Bus sowie am Haus seiner Eltern getätigt und schon alles für unsere Abreise nach

SÜDAMERIKA

vorbereitet.
Am 13. Dezember fährt er dann nach Hamburg zum Hafen wo unser VW-Bus im Container verladen wird. Drei Tage später geht das Frachtschiff samt unseren VW- Bus auf die 20-tägige Seereise mit Zielhafen Buenos Aires – Argentinien.
Bei mir geht’s zur gleichen Zeit via Lissabon nach Buenos Aires. Mein Chef hat mir eine Reise als Reiseleitung anvertraut, durch die ich jetzt arbeitenderweise nach Buenos Aires übersetze. Mit ca. 30 Gästen werde ich über Weihnachten und Silvester auf der MS Delphin die Strecke Lissabon – Buenos Aires abschippern

Wer weiß, vielleicht sehe ich unterwegs irgendwo das Frachtschiff, auf dem unser VW-Bus unterwegs ist. Eigentlich wollte Raimund mit dem Frachtschiff mitfahren. Da es nur wenige Kabinen an Bord gibt und diese alle schon ausgebucht waren, fliegt Raimund nun am 4. Januar nach Buenos Aires. Dort hoffen wir, dass wir alle drei unversehrt ankommen und uns wieder finden. Dann geht unser Leben in andere Welten und Länder weiter und wir werden als erstes Richtung Feuerland fahren, da dort ja der Sommer schon im vollen Gange ist.
So Ihr Lieben, jetzt wisst Ihr wieder ein bisschen mehr und könnt Euch schon jetzt auf unsere neuen Erlebnisse freuen. Raimund und ich sind gerade endspurtmäßig alles am Vorbereiten und natürlich noch ein bisschen Spanisch lernen bzw. aufbessern.
Wir freuen uns und hoffen, Ihr freut Euch mit uns.
Hasta luego !!!
Michaela & Raimund